Von allen Jury-Mitgliedern waren vorab Bewertungen eingegangen. Allerdings haben sich zwei Mitglieder des Entscheidungsgremiums ihrer Stimme enthalten und auch nicht an der Auswahl der Gewinner in der jeweils betroffenen Kategorie teilgenommen, da sie selbst Vorschläge eingereicht hatten.
Die Diskussion ergab unstrittig, dass in beiden Kategorien die eingereichten Arbeiten qualitativ so zu beurteilen sind, dass der Preis vergeben werden kann. Auch die – im Vergleich zu einigen Vorjahren – geringe Zahl der eingereichten Masternominierungen wird nicht als Grund angesehen, die Preisvergabe auszusetzen.
Herr Schrader hat auf den Fidji-Inseln neben der Analyse der Krabben-Fanggründe eng mit den örtlichen Einrichtungen und der lokalen Bevölkerung zusammengearbeitet, um das Gleichgewicht zwischen Artenerhalt und Erträgen aus den Fängen zu sichern. Die Einbeziehung der Betroffenen war das Hauptargument für die Jury, dieser Arbeit den Preis zuzusprechen.
Die Argumente bei der Auswahl der Dissertation drehten sich insbesondere um die Frage der Wirksamkeit (impact). Nicht nur die verschiedenen Fachbereiche, sondern auch die sehr unterschiedlichen Ansätze und Inhalte der eingereichten Arbeiten erschwerten den Vergleich. Beispielhaft: Hat die Verbesserung der Effizienz einer Windenergieanlage mehr positive Auswirkungen auf eine nachhaltige Entwicklung als die Bestandsaufnahme von Bäumen in unwirtlichen Gegenden durch Nutzung von IT und KI? Der ganzheitliche Ansatz in der wirtschaftswissenschaftlichen Arbeit von Tobias Wendler gab letztlich den Ausschlag, dieser Nominierung den Preis zuzusprechen. Welchen Beitrag sog. grüne Technologien für eine nachhaltige Entwicklung leisten können, wurde anhand umfangreicher Datensätze z. B. aus dem europäischen Patentamt quantitativ und qualitativ für die 27 EU-Staaten untersucht.