Die Jury hatte es in dieser Preisrunde angesichts der vielen guten Einreichungen wieder einmal nicht leicht, sich für den Gewinner oder die Gewinnerin zu entscheiden. Letztlich aber gelang es auch in diesem Jahr, eine einvernehmliche Auswahl herbeizuführen.
Die Jury legte besonderen Wert auf Ergebnisse, die auch eine erkennbare Wirkung erzielten oder zumindest doch erzielen können. Das galt sowohl für die Masterarbeit von Alex Peer Intemann, dessen laserbasiertes Messsystem für Rotorblätter von Windenergieanlagen eine ganze Reihe von Vorteilen für die Industrie aufweist und dort bereits auf reges Interesse gestoßen ist. Auch Laien verstehen, dass es viele Vorteile mit sich bringen kann, wenn man den Zustand dieser entscheidenden Komponente einer Windenergieanlage aus größerem Abstand und ohne ihren Betrieb zu unterbrechen sehr genau ermitteln kann. Da der Windenergie eine zentrale Bedeutung bei der Bekmäpfung des Klimawandels und der Energiewende zukommt, entschied sich die Jury für diese Arbeit.
Die Dissertation von Esther Thomsen hatte ebenfalls an ihrem Untersuchungsort bereits zu Veränderungen geführt. Zudem hat sie an einem Thema geforscht, das in vielerlei Hinsicht von großer Relevanz ist: Die von ihr in den Blick genommenen Seegraswiesen bieten eine oftmals verkannte ökologische Systemdienstleistung. Werden sie geschädigt, dann fehlt ein CO2-Speicher im Meer, ein Rückzugsort für die Fauna und es droht ein Verlust an biologischer Vielfalt, um nur einige Konsequenzen aufzuzeigen, zu denen z. B. auch noch die Wirkung der Seegraswiesen für den Küstenschutz und anderes mehr erwähnt werden müsste. Aquakulturanlagen richten in aller Welt großen Schaden an, vor allem dann, wenn ihre Abwässer wie im konkreten Fall auf Hainan, China, ungeklärt ins Meer geleitet werden und die Seegraswiesen am Ende irreparabel schädigen. Esther Thomsen hat einen Wert ermittelt, ab dem es kritisch wird. Die Methode gilt nicht nur für Hainan, sondern kann auch andernorts angewandt werden. Dieser eine Wert ist eine große Hilfe, um rechtzeitig gegenzusteuern. Auf Hainan ist das mittlerweile auch dank der Ergebnisse von Esther Thomsen mittlerweile passiert.
Die Jury konnte es sich sparen, über die Qualität der Arbeiten zu sprechen, weil alle ausgewiesen gut bis sehr gut waren.